Kleinlich bis ins µ
Galvanisieren ist ein Prozess, bei dem eine Schicht aus einem leitfähigen Material, typischerweise einem Metall, auf die Oberfläche eines anderen Materials aufgebracht wird. Dies erfolgt durch Eintauchen des zu beschichtenden Materials in eine Lösung, die das abzuscheidende Metall enthält, und Anlegen eines elektrischen Stroms an die Lösung. Der Strom bewirkt, dass die Metallionen in der Lösung zum Material gezogen werden, wo sie sich auf seiner Oberfläche ablagern und eine dünne Schicht bilden. Mit diesem Verfahren kann unter anderem die Korrosionsbeständigkeit, Verschleißfestigkeit oder Leitfähigkeit des beschichteten Materials verbessert werden.
Das Verfahren der Galvanisierung ist seit der Antike bekannt, aber erst im 19. Jahrhundert wurde das Verfahren zu einer zuverlässigen und weit verbreiteten Technik entwickelt. In den frühen 1800er Jahren entdeckte der italienische Physiker Alessandro Volta, dass ein elektrischer Strom erzeugt wird, wenn zwei unterschiedliche Metalle in einer Elektrolytlösung miteinander in Kontakt gebracht werden. Dieses als galvanische Zelle bekannte Phänomen bildete die Grundlage für die Entwicklung der Galvanotechnik.
Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte der englische Wissenschaftler John Wright, dass der Prozess der Galvanisierung verwendet werden kann, um ein Metall mit einem anderen zu beschichten. Diese Entdeckung nutzte er, um das erste galvanische Verfahren zu entwickeln, mit dem er Kupfer mit Silber überzog. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Verfahren verfeinert und verbessert, und Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Galvanisierung in großem Umfang eingesetzt, um eine Vielzahl von Metallen mit einer Reihe verschiedener Metalle zu beschichten.
Heute werden galvanische Beschichtungen zum Schutz vor Korrosion, zur Veredelung von Bauteilen und vielem mehr in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt, von der Automobil- und Luft- und Raumfahrt bis hin zu Elektronik und medizinischen Geräten.
Da versteht sich von selbst, dass bei der Beschichtung von solch anspruchsvoller Technik maximale Genauigkeit gefordert ist.
Und so sind wir von Hause aus kleinlich, wenn es um unsere Beschichtungen geht, deren Schichtdicke im µ Bereich liegt.